
Heilfasten / Fasten



Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“
(Hippokrates, 460 bis 370 v.Chr.)
Wussten Sie, dass Fasten eine bemerkenswerte Fähigkeit des Körpers ist, sich selbst zu heilen und zu regenerieren? Können Sie sich vorstellen, dass während des Fastens der Körper in den autophagischen Modus wechselt, wo er beginnt, beschädigte Zellen abzubauen und gesunde zu regenerieren? Haben Sie schon einmal von den erstaunlichen Auswirkungen des Fastens auf den Hormonhaushalt gehört, wie z.B. die Steigerung des Wachstumshormonspiegels um das Vielfache? Tauchen Sie ein in die Welt des Fastens und entdecken Sie, wie diese uralte Praxis nicht nur zur Gewichtsabnahme, sondern auch zur Förderung von Gesundheit, Wohlbefinden und Langlebigkeit beitragen kann.
Dieses Zitat zum Thema Fasten von Hippokrates hat nach meiner Erfahrung als Heilpraktikerinanwärterin und Ernährungscoach auch nach über 2000 Jahren nichts von seiner prinzipiellen Wahrheit verloren.
Fasten bedeutet, freiwillig und bewusst auf feste Nahrungsmittel und Genussmittel (Alkohol, Koffein und Nikotin) für einen bestimmten Zeitraum zu verzichten. Ich selbst faste regelmäßig mehrmals pro Jahr und begleite auch meine Patienten verantwortungsvoll bei ihren Fastenkuren.
Therapeutisches Heilfasten vs. vorbeugendes Fasten
Dabei gilt es zunächst einmal zwei Arten bzw. Gründe für Fasten zu unterscheiden: Wenn Sie grundsätzlich gesund sind, aber gerne etwas für Ihre Vitalität und Gesundheit machen möchten, können Sie eine Fastenkur zur Gesundheitsprävention durchführen.
Bei einigen Krankheitsbildern kann es allerdings auch sinnvoll sein, das Fasten als Heilmittel einzusetzen, um Linderung zu erfahren. Bei Kindern – oder auch Tieren – können wir oft beobachten, dass sie bei Infekten intuitiv aufhören zu essen. Sie versuchen so, dem Körper eine schnellere Heilung zu ermöglichen, da er in den sog. Fastenstoffwechsel übergeht.
Wann nicht gefastet werden sollte
Trotz meiner Begeisterung für das Fasten, ist es wichtig, zu betonen, dass es auch Fälle gibt, in denen Menschen nicht fasten sollten. Dies gilt beispielsweise für verschiedene Formen der Essstörungen, aber auch bestimmte Krankheiten oder Umstände gelten als Kontraindikation für Fastenkuren:
Schwangere Frauen beispielsweise brauchen für sich und ihr ungeborenes Kind jede Menge Nährstoffe. Deshalb sollte während der Schwangerschaft unbedingt auf eine gesunde Ernährung geachtet werden, allerdings ohne zu fasten. Auch nach Operationen oder bei schon bestehenden Schwäche- und Mangelerscheinungen ist eine Fastenkur nicht empfehlenswert.
Was passiert beim Fasten?
Wenn Sie das Fasten richtig angehen, greift Ihr Körper nach einer kurzen Umstellungsphase auf seine eigenen Speicher zurück. Dabei kommen zunächst die Kohlenhydrate zum Zug, danach Eiweiße und Fette. Nach einigen Tagen wird nur noch auf das Fett zugegriffen – auch bei schlanken Menschen. Das Gute: Organe und Muskulatur werden verschont.
Wichtig ist aber auch, dass Fasten keine Diät ist und die Gewichtsabnahme nicht das Ziel sein sollte. Es geht vielmehr um eine ganzheitliche Erholung für Körper und Geist.